Und doch fordert Paulus im wirklichen Miteinander von Menschen so etwas wie ein Ungültigkeitsgefälle: Der Mensch soll sich selbst gegenüber anderen Menschen gewissermaßen als ungültiger begreifen. Der Einzelne hat vor allem und insbesondere sich selbst dem Gesetz des Messias, dem als ob nicht zu stellen, zu unterstellen, zu unterwerfen. Den Anderen soll der Einzelne demgegenüber gewissermaßen als weniger ungültig begreifen. In Gültigkeitsbegriffen formuliert: „In Demut achte einer den Anderen höher als sich selbst“ (Phil 2,3). Vielleicht ist dieser Gedanke einer der Schlüssel zum Verständnis der paulinischen Ekklesia als Ungültigkeitsgemeinschaft, als Gemeinschaft von Ungültigen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen