Donnerstag, 16. Juni 2016
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Psychoanalytisch lässt sich das ungültigkeitstheologisch Angenommene vielleicht als Außer-Ich-Ich bezeichnen, als ein Ich außerhalb meiner selbst, das als ganz anderes Ich die Interpretation meiner selbst und meiner Umwelt (und meine entsprechende Praxis) zu durchdringen und zu bestimmen beginnt. Dabei macht jedoch das Außer-Ich-Ich keine neuen Geltungsansprüche geltend. Auch werden keine bestimmten weltwirklichen Geltungsansprüche bevorzugt – weder jene der verschiedenen Instanzen des Selbst noch jene der Umwelt. Das Außer-Ich-Ich ist eine Außer-Ich-Instanz des Selbst, vor der alle Geltungsansprüche erst einmal zur Ruhe kommen dürfen und Stille halten müssen. Eine paulinische Umschreibung des Außer-Ich-Ich findet sich in Gal 2,20: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Messias lebt in mir.“
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