Gott im reservativen Sinne als Geist zu glauben, befreit von den Ansprüchen weltwirklicher Gültigkeiten. Wer sich der Herrschaft des reservativen Geistes unterwirft, der erfährt diesen Geist als fruchtbar, der will nichts anderes mehr als Macht. Paulus formuliert: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit“ (Gal 5,22f).
Liebe und andere Früchte des Geistes sind unmittelbare Äußerungen des Willens zur Macht: des Innehaltens im Streit der Gültigkeiten und des Dienstes an der Weltwirklichkeit im Werden ihres Vergehens. Liebe und andere Früchte des Geistes meinen also weder religiöse oder metaphysische Pflichten noch sinnliche Antriebe oder deren Disziplinierung. Sie meinen Haltung und Praxis, die unmittelbar mit Ungültigkeitsglaube und reservativer Wirklichkeitsinterpretation gegeben sind.
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