Unsere fundamentale Wirklichkeitsinterpretation (als Theologie der Ungültigkeit) muss sich jedoch radikal von diesem Verständnis losreißen und immer wieder dagegen zur Wehr setzen. In unserer religiösen und metaphysischen Interpretationstradition sind wir daran gewöhnt, transzendente oder transzendentale Begriffe anzunehmen. Diese Begriffe repräsentieren eine irgendwie höhere Wirklichkeit, der wir legitimierende und normierende Formen oder gar Substanzen (Gültigkeiten) zur Deutung und Gestaltung der Weltwirklichkeit entnehmen.
Eine Theologie der Ungültigkeit kennt dagegen keine form- oder substanzstiftende höhere Wirklichkeit. Begriffe dieser Theologie repräsentieren nichts mehr. Sie sollen vielmehr dabei helfen, jede beliebige Wirklichkeit, die ist, und jede beliebige Repräsentation von Wirklichkeit als aufgehoben und überwunden, als ungültig anschauen und gebrauchen zu können. Sie sollen eine Wirklichkeitshaltung und -praxis ermöglichen, die ich Reservation nenne. Theologie der Ungültigkeit bedarf reservativer Begriffe und eines reservativen Verständnisses von Begriffen. Wir brauchen Begriffe, deren Interpretation entleert und frei hält, die alle wirklichen Gültigkeiten und ihre Repräsentationen verungültigt als ob nicht.
Zu diesem Zweck werden wir neue Begriffe finden müssen, die nicht belastet sind von unserer religiös-metaphysischen Herkunft. Wir werden aber auch nicht umhin können, Begriffe dieser Herkunft zu gebrauchen und umzuinterpretieren. Kann dieses reservative Uminterpretationsunternehmen gelingen? Wenn ja, so wird es wohl Generationen erfordern. Unser Bedürfnis nach Repräsentation ist stark – gerade in legitimatorischer und normativer Hinsicht.
Eine Theologie der Ungültigkeit kennt dagegen keine form- oder substanzstiftende höhere Wirklichkeit. Begriffe dieser Theologie repräsentieren nichts mehr. Sie sollen vielmehr dabei helfen, jede beliebige Wirklichkeit, die ist, und jede beliebige Repräsentation von Wirklichkeit als aufgehoben und überwunden, als ungültig anschauen und gebrauchen zu können. Sie sollen eine Wirklichkeitshaltung und -praxis ermöglichen, die ich Reservation nenne. Theologie der Ungültigkeit bedarf reservativer Begriffe und eines reservativen Verständnisses von Begriffen. Wir brauchen Begriffe, deren Interpretation entleert und frei hält, die alle wirklichen Gültigkeiten und ihre Repräsentationen verungültigt als ob nicht.
Zu diesem Zweck werden wir neue Begriffe finden müssen, die nicht belastet sind von unserer religiös-metaphysischen Herkunft. Wir werden aber auch nicht umhin können, Begriffe dieser Herkunft zu gebrauchen und umzuinterpretieren. Kann dieses reservative Uminterpretationsunternehmen gelingen? Wenn ja, so wird es wohl Generationen erfordern. Unser Bedürfnis nach Repräsentation ist stark – gerade in legitimatorischer und normativer Hinsicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen