„Hör auf die Stimme, auf deinen Wegen, durch das Leben, da kommen Kreuzungen, und du stehst, du musst abwägen und überlegen, was du wählst und wofür du gehst, die bösen Geister, und all die Quäler, immer wieder, kommen sie zurück, es wird nicht leichter, nein es wird schwerer, du musst ihn meistern, den nächsten Schritt, da wo guter Rat teuer ist, du grad lost und gebeutelt bist, war da nicht immer diese Stimme, die dir hilft und zwar immer.
Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm, hör auf ihren Rat, hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will dass du's schaffst, also hör was sie dir sagt.
Sag wirst du reden oder schweigen, was wird passieren, was kommt danach, willst du weggehen, oder bleiben, du musst entscheiden, keiner nimmt's dir ab, das ist ne Reise, ohne Navi, alles offen und immer wieder neu, all die Prüfungen, ich glaub man schafft die, bleibt man sich so selbst so gut wie's geht treu.“
Solche Pop-Texte entfachen in mir immer einen Streit zwischen Lachen und Weinen. Einerseits beruhige ich mich mit einem leichten Kopfschütteln, dass solch verständnistriefender säkular-religiöser Schwachsinn wohl kaum dazu verleiten kann, tatsächlich ernst genommen zu werden. Andererseits befürchte ich, die ewig Pubertierenden unserer Tage (Frauen sind Mädchen mit Falten, Männer sind Jungs mit Bäuchen) könnten tatsächlich in der zunehmenden Offenheit des Lebens auf die Idee kommen, wieder auf innere Stimmen zu hören. Gibt's da was von Ratiopharm? Vielleicht würde es schon helfen, zumindest deutsche Popsongs, ähnlich wie Zigarettenschachteln, mit abschreckenden Warnhinweisen zu etikettieren.
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