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Dienstag, 25. Mai 2021

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Je älter wir werden, desto heftiger sind wir von wachsender innerer Abschließung, Verhärtung, Verbitterung bedroht – insbesondere dann, wenn der tatsächliche Wirklichkeitsverlauf von unserem erhofften Wirklichkeitsverlauf gnadenlos und zunehmend quälend abweicht. Dagegen ein Satz des Predigers, der mich schon als Kind hat schaudern lassen: „Gedenke an deinen Schöpfer in deiner Jugend, ehe denn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht“ (Koh 12,1). Heute würde ich übertragen: Strebe möglichst früh nach Unabhängigkeit von dem, was die Wirklichkeit dir nimmt und gibt, vor allem aber auch von dem, was sie dir verheißt und dann doch vorenthält. Das ist die beste Vorsorge für jene gegenwärtigen und noch kommenden Tage und Jahre, die uns nicht gefallen, an denen wir keinen Gefallen haben werden.

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