Cocooning wäre im Unterschied zu den bisherigen Maßnahmen eine deutlich differenziertere politische Strategie. Sie ließe sich sogar (etwa im europäischen Rahmen) noch einmal regional differenzieren. Damit wir allerdings gar nicht erst in Versuchung kämen, unter dem freundlichen Deckmantel des Cocoonings spätmoderne Leprosorien (Lager) einzurichten, müsste Cocooning das sein und bleiben, was es eigentlich sein soll: ein politisch empfohlener, aber dessen ungeachtet freiwilliger Akt. Das damit verbundene Risiko für alle müssten wir billigend in Kauf nehmen wollen. Ebenso natürlich den möglichen Tod von Infizierten und Erkrankten, die nicht zu den identifizierten Risikogruppen gehören.
Ob ein so verstandenes Cocooning unter Menschen möglich wäre, die zwischen zwei Unbedingtheiten aufgespannt sind – Repräsentation des Allgemeinen und Repräsentation des Selbst (Nr. 594): ich zweifle.
Nachtrag: Ein Freund beschwert sich zu Recht über die euphemisierende Tendenz des Begriffs Cocooning. Er assoziiere damit spontan das Lebensgefühl des Hygge. Was mit Cocooning gefordert und abverlangt ist, ist jedoch alles andere als hyggelig.
Nachtrag: Ein Freund beschwert sich zu Recht über die euphemisierende Tendenz des Begriffs Cocooning. Er assoziiere damit spontan das Lebensgefühl des Hygge. Was mit Cocooning gefordert und abverlangt ist, ist jedoch alles andere als hyggelig.
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