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Freitag, 8. Juli 2016

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Deutschland ist gegen Frankreich im Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft ausgeschieden. Schade eigentlich. Mehr aber auch nicht. Als kleiner Junge habe ich bei Spielen der Nationalmannschaft – es war die Zeit von Rainer Bonhof, Manfred Kaltz, Klaus Fischer und Karl-Heinz Rummenigge – vor dem Fernseher regelmäßig ganz still für den Sieg gebetet. Und ich war immer tief betroffen, wenn mein Gebet nicht erhört wurde. Gefühlt kam das viel zu oft vor (besonders dramatisch: die Schmach von Córdoba). Das waren meine ersten, noch ganz kindlichen Begegnungen mit dem sichtbaren Gott und seinen leeren Versprechungen. Die späteren Begegnungen waren substanzieller, die inneren Kämpfe wurden härter, aber grundsätzlich waren es stets die gleichen Ent-Täuschungen. Dabei habe ich mich mit dem üblichen religiösen Zirkel – Gott erhört Gebet, und wenn nicht, dann dient es zum Besten – nie anfreunden können.

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