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Donnerstag, 11. Juli 2019

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Es gibt Lebensphasen, in denen wir uns genötigt sehen, ganz in dieser Welt seiend, uns mit aller Kraft an das reservative nicht von dieser Welt zu klammern. Weil uns nichts anderes geblieben ist, als der reservative Nihilismus.

Es gibt aber auch Lebensphasen, in denen wir der Stadt Bestes suchen (Jer 29,7), in denen wir ganz weltlich ganz in dieser Welt sein dürfen. In diesen Phasen darf der reservative Nihilismus ruhig verklingen und zu einer Art Hintergrundrauschen der Existenz werden.

Entscheidend ist die bleibende Aufmerksamkeit dafür, dass cantus firmus und Kontrapunkt nicht vertauscht, nicht verwechselt werden. Die systematische Vertauschung von cantus firmus und Kontrapunkt ist eines der herausragenden Merkmale der Theologie des Christentums (siehe auch Nr. 422).

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