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Dienstag, 6. März 2018

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Meine Auseinandersetzung mit Dietrich Bonhoeffer wurde vor Jahren geradezu erzwungen durch die Betreuung einer Diplomarbeit zur Frage der Kontinuität des Verhältnisses von Glaube und Verantwortung in Bonhoeffers Theologie.

Im Gutachten zu dieser Arbeit wage ich am 11. August 2005 die Behauptung: „Bonhoeffers Idee einer Ethik ist bislang nicht bewältigt. Die Forschung ist weitgehend in der Aufarbeitung stecken geblieben. Fundierte Kritik, die sich dem Mythos Bonhoeffer angemessen zu entziehen und ihm dennoch gerecht zu werden vermag, ist selten. Was aber vor allem fehlt ist der Mut, den ethischen Anstoß Bonhoeffers beherzt aufzugreifen, neu und möglichst besser zu fassen und so eine protestantische Neubestimmung des Verhältnisses von Christlichem und Ethischem zu wagen, die mehr ist als Fragment, die mehr bietet als eine Skizze – ohne (was auch nach Bonhoeffer nicht unüblich ist) zurückzufallen in das Prinzipielle und Allgemeingültige. Eine geradezu kantische Wendung wäre vonnöten, eine Wendung, die nicht neuen Wein in alte Schläuche zu füllen versucht – Bonhoeffer selbst bleibt begrifflich weitgehend traditionell –, sondern die unter dem Anspruch der Kritik neue Begriffe für eine neue Welt zur Verfügung stellt und so allererst die Voraussetzung dafür schafft, in dieser neuen Welt handeln zu lernen.“

Was ich hier recht forsch anzugehen fordere, ist noch erfüllt von naiven Hoffnungen. Größe und vor allem Schrecken der Aufgabe, eine neue Sprache ausfindig zu machen, sind noch nicht gesehen. Am 25. Oktober 2016 formuliere ich in Nr. 199 deutlich aufgeklärter: „Momentan schleiche ich hier im Blog, ratlos und furchtsam zugleich, um die erschütternde paulinische Frage herum: um die Frage der Sagbarkeit des Unsagbaren, der Verbegrifflichung dessen, was jeden Begriff verungültigt. Wie reservativ interpretieren mit dem Instrumentarium der Repräsentation (ein anderes steht nicht oder noch nicht zur Verfügung)?“ Ich habe den Eindruck, seitdem nicht einen Schritt vorangekommen zu sein.

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