Freitag, 23. September 2016
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In einer kommenden nach-säkularen Zeit müssen wir alles daran setzen, dass Religion und Metaphysik nicht erneut die Oberhand gewinnen. Das kann uns aber nicht gelingen, indem wir an der Unterscheidung von religiös-metaphysischer Interpretation und Lebensführungspraxis einerseits und säkularer Interpretation und Praxis andererseits festhalten. Säkularität verbleibt strukturell im repräsentativen System ihres Gegners, ihrer Herkunftsreligion und ihrer Herkunftsmetaphysik – was sie zuletzt ähnlich hilflos werden lässt gegenüber der Weltwirklichkeit. Helfen kann allein, wenn wir eine neue Unterscheidung gewinnen: eine Unterscheidung zwischen repräsentativer und reservativer Interpretation und Praxis.
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