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Freitag, 16. September 2016

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Die Liebe vollendet sich in der Treue (Kierkegaard). Christlich verstanden ist der Satz grauenvoll. Da stinkt er geradezu nach Pflicht am Ende der Leidenschaft. Reservativ interpretiert verweist er jedoch auf äußerste Freiheit. Reservative Liebe ist weder Leidenschaft noch Pflicht. Sie ist wirklichkeitsfreie Verbindlichkeit und Verlässlichkeit, unbedingte, bedingungslose Selbstbindung des Wollens - und damit zugleich des Tuns.

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