Von einer Illusion müssen wir uns verabschieden: dass die einzelnen oder allgemeinen Interpretationen, die wir zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort pflegen, Wahrheit seien. Unsere Interpretationen sind immer nur Symptom, und wichtiger, als die Suche nach Wahrheit, ist die Diagnose, wofür wir und unsere Interpretationen Symptom sind. Allerdings: Unsere Diagnosen sind ja selbst wiederum bloß Interpretationen. Nun kann man gerade diese Offenheit als Wahrheit begreifen und darin zu verharren versuchen. Aber kann uns das tatsächlich gelingen? Können wir so leben? Oder brauchen wir nicht doch so etwas wie Schließungen? Wenn ja - welche schließende Interpretation unserer Interpretationen ist möglich und hilfreich?
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