Samstag, 28. Dezember 2024
1081
Wenn richtig ist, dass geteilte Kontexte das Beieinandersein erleichtern, dass sie es vielleicht sogar allererst ermöglichen, dann ist die Geschwindigkeit, mit der heute Kontexte kommen und gehen, dann sind die Differenz und die sich beschleunigende Flüchtigkeit der Kontexte kulturell verhängnisvoll. Selbst Geschwister einer einzigen Generation, die sich in Lebensalter und Herkunftsmilieu kaum unterscheiden, finden nur noch schwer Zugang zueinander, weil sie in immer kürzer werdenden Abständen in differenten und sich weiter differenzierenden Kontexten existieren. Weder der Wille zur Progression noch der Wille zur Regression wird uns hier weiterhelfen können. Was wir in dieser Lage zunächst einmal benötigen, ist so etwas wie die Bereitschaft zur selbstdiagnostischen Kritik.
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