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Sonntag, 22. Dezember 2019

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In unserer weltanschaulich und moralisch sich neu aufladenden Zeit scheint mir die Erinnerung an den alten paulinischen Gedanken neu relevant zu werden: die Erinnerung daran, dass jene, die sich in weltanschauliche und moralische Sicherheiten flüchten, die mit weltanschaulichen und moralischen Sicherheiten aufwarten (und sei es mit der Sicherheit weltanschaulicher und moralischer Gleich-Gültigkeit), nicht etwa zu den Starken, sondern zu den Schwachen zu rechnen sind. Die Schwachheit dieser Schwachen gilt es zu handhaben (siehe Nr. 186, 205, 394). Wehe uns aber (und darauf steuern wir zu), wenn die Schwachen mit ihren weltanschaulichen und moralischen Sicherheiten das Zepter an sich reißen. Wehe uns, wenn die Schwachen zu herrschen beginnen.

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