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Donnerstag, 6. Juni 2019

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Zu Nr. 480: Der Begriff der Entscheidung ist diskreditiert – gerade auch in Deutschland. Entscheidungen werden verachtet, weil sie pflichtbestimmt sind, also einer rationalen Mechanik folgen. Entscheidungen werden verachtet, weil sie triebbestimmt sind, sich also nicht rational universalisieren lassen. Oder Entscheidungen werden verachtet, weil sie gar nicht bestimmt erscheinen, also willkürlich im Sinne von beliebig getroffen werden.
Jenseits des Nihilismus wird es eine der größten (politischen) Herausforderungen sein, einen Entscheidungsbegriff jenseits von Pflichtbestimmtheit, Triebbestimmtheit und Unbestimmtheit ausfindig zu machen – und diesen dann praktisch einzuüben.

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