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Montag, 12. Juni 2017

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Derzeit drängt sich mir nicht ein Gedanke auf, von dem ich annehmen könnte, er sei ausreichend relevant oder wertvoll, ihn tatsächlich auszuformulieren oder gar zu publizieren. Die Gründe dafür kann ich nur ahnen. Es gibt einfach Zeiten, in denen die Existenz dem denkenden Erkennen im Wege zu stehen scheint. Weit schwerer wiegt in meinem Falle aber wohl die andauernde Beschäftigung mit der „Protestantischen Ethik“ Max Webers. Selbst wenn man Webers Interpretationen nicht immer folgen will, so offenbart sich in seinem Versuch, die dogmatischen und ethischen Eigentümlichkeiten der verschiedenen protestantischen Bewegungen zu bezeichnen, doch deren geradezu haarsträubende Lächerlichkeit (hinter der sich letztlich ja immer das verzweifelte Ringen mit dem deus absconditus verbirgt). Und dieser Lächerlichkeit will ich hier nun eine weitere hinzufügen? Und dies ohne das, was etwa dem Puritaner noch selbstverständlich sein konnte: ohne calling, ohne Ruf?

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