Freitag, 2. Juni 2017
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Das wohl herausragende Merkmal reservativen Denkens ist die Gleichzeitigkeit von Gleich-Gültigkeit und Gleich-Ungültigkeit. Die reservative Gleichzeitigkeit ist keine konstruktive (gegen Kant) und auch keine dialektische (gegen Hegel). Damit entzieht sie sich dem (christlich-heilsgeschichtlich motivierten) Begriff des Fortschritts und ist insofern radikal entzaubernd und unendlich enttäuschend. Was sie jedoch jenseits von Entzauberung und Enttäuschung zu bieten hat, ist eine relative Stabilisierung im und einen relativ freien Gebrauch des Gleich-Gültigen.
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