Anmerkung: Es ist eine wenig hilfreiche Gewohnheit, bei der Lektüre biblischer Texte die Rede vom Ewigen stets religiös oder metaphysisch zu wenden. Damit wird dieser Rede unmittelbar die aufhebende und überwindende Spitze genommen.
Donnerstag, 25. Mai 2017
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„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Messias, erkennen“ (Joh 17,3). Diesseitig interpretiert ist mit diesem Satz gesagt: Ewiges Leben meint keine wirkliche transzendente Existenz, die schon jetzt ins Weltwirkliche hineinragt, gewissermaßen als Ab- oder Vorabschattung. Ewiges Leben meint zunächst das durch das Messianische hindurch sich aufdrängende Zureinsichtkommen, das Kennen- und Anerkennenlernen Gottes als des ganz Anderen und insofern alleinig Wahren. In diesem Zureinsichtkommen wird das weltwirkliche Leben zugleich als aufgehoben begriffen. Ewiges Leben meint sodann ein weltwirkliches Leben, das als ein Ewiges im Sinne eines im ganz Anderen überwundenes Leben gelebt wird. Ewiges Leben ist so gesehen nichts anders als reservatives Leben.
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