Heute stelle ich mir bisweilen die selbstprovozierende Frage, was wäre, wenn die als Verheißung begriffenen Ideale künftig doch noch weltwirklich würden. Würde sich dann die mittlerweile verworfene religiöse oder metaphysische Interpretation nachträglich doch noch als wahr erweisen?
Gedanke am Rande: Die kopernikanischen Wendungen, die uns Kant im Wissen, im Tun und im Hoffen zumutet, lassen sich mit guten Gründen als Umdeutungen religiöser Motive begreifen. Kants Wendungen wirken immer entzaubernd und aktivierend zugleich. Dabei ist kaum eine andere Wendung so wirkungsreich, wie die Wendung der religiösen Verheißung zur regulativen Idee.
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