Eine vertiefte, existenziell provozierte Beobachtung: Als Wesen, in denen die Natur die Augen aufschlägt (Schelling), ist es uns unmöglich, den drei Zirkeln der innerwirklich-ewigen Wiederkunft zu entkommen: dem Zirkel der Kausalität, dem Zirkel der Finalität und dem Zirkel des Sinns oder Werts. Wir interpretieren das Wirkliche (mehr oder weniger bewusst hoffend) als eine Abfolge von Ursache und Wirkung, wir interpretieren diese Abfolge als zielgerichtet, und wir interpretieren die jeweiligen Ziele der Kausalitäten als bedeutsam (als gut oder böse). Diese drei Akte der Interpretation setzen uns in einer unausgesetzten Wiederkehr gefangen, die an sich eitel, nichtig ist.
Viele Bewusstseinswesen scheinen diese Nichtigkeit nicht zu bemerken. Sie wiederholen ihre zirkuläre Interpretation alltäglich und schlüpfen so weitgehend unbelastet durch die Wirklichkeit hindurch. Andere suchen entlastende Zuflucht in Religion oder Metaphysik, wieder andere in Verzweiflung oder Selbstüberhebung. Sie alle bleiben auf ihre Weise Sklaven des Zirkels (was nicht zuletzt für Nietzsches Übermenschen gilt).
Wie, im nichtigen Zirkel der Wiederkehr gefangen, den Zirkel selbst auf- und durchbrechend handhaben, ohne ihm zu entfliehen (was nicht möglich ist) und ihm damit letztlich verschärft anheim zu fallen. Das ist die wohl größte Aufgabe des Denkens.
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