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Samstag, 3. Oktober 2020

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Ein lieber Freund in der Heimat (er wird diese Formulierung schmunzelnd zur Kenntnis nehmen) hat mich auf eine sehr schöne Anmerkung Einsteins aus dem Jahr 1918 hingewiesen: „Ich lese unter anderem Kants Prolegomena und fange an, die ungeheure suggestive Wirkung zu begreifen, die von diesem Kerl ausgegangen ist und immer noch ausgeht. Wenn man ihm nur die Existenz synthetischer Urteile a priori zugibt, ist man schon gefangen."
Das trifft, was mich selbst angeht, den Nagel auf den Kopf. Die Annahme der Existenz synthetischer Urteile a priori hat mich im Interpretieren und Leben lange Zeit eingekerkert. Bis mich vor allem Vaihingers „Philosophie des Als Ob“ zurecht gebracht hat.

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