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Dienstag, 7. August 2018

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Seit gestern liegt eine Neuerscheinung auf meinem Schreibtisch, ein schmales Büchlein, in dem sich verschiedene Disziplinen auf einen Diskurs mit Otfried Höffe einlassen. Höffes Replik auf meinen eigenen Beitrag, eine (unausgesprochen) reservativ begründete Kritik des repräsentativen Liberalismus, ist respektvoll, zeugt aber deutlich von Unverständnis. Seine Gegenrede erinnert mich an Kuhns Idee des Paradigmenwechsels: Zwei Rationalitäten, die aus zwei sich ausschließenden Paradigmen geboren sind, sind inkommensurabel. Jeder Austausch muss misslingen, läuft unvermeidlich ins Leere, weil man sich in gewissem Sinne gar nichts (mehr) zu sagen hat. Verständigung unmöglich. Umso wichtiger erscheint es mir, sich selbst der Gefahren einer Abschließung der eigenen Rationalität bewusst zu bleiben und den Zugang offen zu halten für die immanenten Logiken alternativer Sprachspiele.

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