Dazu hier nur zwei kurze Gedanken. Zunächst: Es gibt eine deutlich erkennbare Nähe zwischen Mach und Ockham. Über diese mögliche Verbindung ist, soweit ich sehe, in der wissenschaftstheoretischen Literatur noch nicht allzu viel gesagt worden – abgesehen von der offensichtlichen Analogie zwischen den beiden Ökonomieprinzipien.
Dann: Der von Planck vertretene, physikalische Realismus ist kaum weniger fragwürdig als der Universalienrealismus der mittelalterlichen Aristoteliker. Planck behauptet eine von der Wahrnehmung und dem Empfinden des Menschen unabhängige Wirklichkeit, kann aber nicht umhin, sich den Zugang zu dieser Wirklichkeit über an das menschliche Bewusstsein gebundene und insofern davon abhängige Zeichen- oder Symbolsysteme zu verschaffen. Die Behauptung, in diesen Systemen Wirklichkeit zu haben und mit Hilfe dieser Systeme über das Wirkliche etwas Allgemeines und dauerhaft Verbindliches aussagen zu können, ist geradezu eine quasi-religiöse Annahme (im Sinne einer Verlagerung des von Planck bekämpften Wunders in der Physik in die Sprache und ihr Verhältnis zum Wirklichen). Ähnliches gilt für die mit dieser Annahme eng verbundene kosmologische Annahme einer im Wirklichen auffindbaren sicheren, wenngleich quantenphysikalisch relativierten probabilistischen Ordnung.
Anmerkung: Gerade auch in der Erkenntnistheorie deutet Whitehead mit seiner überzogenen Verallgemeinerung durchaus in die richtige Richtung: „The safest general characterization of the European philosophical tradition is that it consists of a series of footnotes to Plato.“ Nach wie vor arbeiten wir uns im Westen an Platon und Aristoteles ab.
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