Descartes: Ich denke, also bin ich. Man könnte auch sagen: Ich bin mir meines Bewusstseins bewusst, mein Bewusstseins ist sich seiner selbst als solches bewusst, also kann ich mich darauf verlassen, dass ich existiere, dass ich wirklich bin. Mein Bewusstsein meines Bewusstseins, das Selbstbewusstsein meines Bewusstseins beweist mich mir selbst als existierend, als wirklich.
Letztlich nimmt hier der zweifelnde Descartes, um nicht verzweifeln zu müssen, Zuflucht zu zwei dogmatischen Setzungen: zur Wirklichkeitssetzung des Bewusstseins und zur Wirklichkeitssetzung des Ich. Diese beiden Setzungen werden dann in unzulässiger Weise logisch miteinander verknüpft.
Descartes Setzungen und Descartes Logik sind nur allzu verständlich. Sie haben sich aber vor allem auch als gefährlich erwiesen. Gerade auch ihnen verdanken wir den Hochmut und die Ignoranz des modernen Menschen. Descartes hätte sich und uns einen Gefallen getan, wenn er so mutig gewesen wäre, seine erkenntnistheoretische Formel als eine aus der Not geborene Fiktion zu formulieren. Das hätte die moderne Selbstbehauptung zumindest deutlich gedämpft.