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Freitag, 20. Oktober 2023

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Ich bin ein enger Freund der Differenzierung. Keine halbwegs angemessene Wirklichkeitsdiagnose, ohne Differenzierung. Gerade auch unter den vermeintlich oder tatsächlich Denkenden beobachte ich jedoch bisweilen geradezu eine Flucht in die Differenzierung – zum Zwecke der Unantastbarkeit. Man will demonstrieren, man will nachweisen können, dass man an alles gedacht, dass man alles bedacht hat – um zuletzt nicht dingfest gemacht werden zu können. Um nicht verantwortlich gemacht werden zu können für die Neigung, für die Konsequenz, für die Wirkung des eigenen Denkens. Differenzierung kann auch Ausdruck der Feigheit sein.

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