Gerade noch Johann Bachs Motette Unser Leben ist ein Schatten, jene eindringliche Erinnerung an die Flüchtigkeit und Nichtigkeit alles Wirklichen, dann, unmittelbar, unvermittelt und letztlich unvermittelbar anschließend, im Angesicht des aktuellen Hamas-Terrors gegen Israel, das flehentliche Friedensgebet. Ein Gebet, das auf eine Wirklichkeit hinaus will, das sich an eine künftige Weltwirklichkeit hängt, die es so nicht geben wird. Die es so nicht geben kann. Weil Wirklichkeit nicht Gott, weil Gott nicht Wirklichkeit ist.
Als complexio oppositorum ist das Christentum verlockend und abstoßend, verzaubernd und enttäuschend zugleich. Die christliche complexio oppositorum ist wesentliche Mitursache für beides: für Aufstieg und Fall des Christentums.
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