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Sonntag, 8. Januar 2023

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In unseren Gottesbildern spiegelt sich immer auch unser Verhältnis zum Wirklichen. Abhängig davon, was wir vom Wirklichen erwarten und abhängig davon, was uns im Wirklichen widerfährt, ist die Geschichte unseres Wirklichkeitsverhältnisses eher eine Erfüllungs- oder eher eine Enttäuschungsgeschichte. Entsprechend ist die Geschichte unserer Gottesbilder eher eine Konsolidierungs- oder eher eine Entzauberungsgeschichte.
Erweist sich das Wirkliche eher als enttäuschend, so verliert unser Gott seinen Zauber. Jenseits der Entzauberung lassen manche ihren Gott unbestimmt, manche interpretieren ihn um, manche verwerfen ihn. Auch hier ist wiederum unser Verhältnis zum Wirklichen maßgebend, das sich jenseits der Entzauberung in seiner Eigentlichkeit offenzulegen beginnt. Es offenbart sich nun vor allem unser Verhältnis zu uns selbst als Wirklichkeit. Man kann auch sagen: In unserem Gottesbild spiegelt sich immer auch unser Selbstbild. In unserem Gott spiegelt sich immer auch unser Selbst.

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