Freitag, 25. Mai 2018
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Evangelische Theologie und Kirche (in Deutschland) verstehen ihr Verhältnis zum modernen bürgerlichen System gerne als kritische Solidarität. Kritik meint nun aber nicht, dass eine theologisch begründete existenzielle Distanz gewahrt wird zu diesem System – wie zu jedem anderen gesellschaftlichen und politischen System auch. Kritik meint vielmehr, dem bürgerlichen System in der Dramaturgie seiner Rationalitäten immer einen Schritt voraus zu sein, ihm in seinen Verengungen und Zuspitzungen gewissermaßen vorauseilend zu gehorchen. Theologie und Kirche sind heute also eher gelehrige Schüler des Systems, weniger dessen kritische Wächter.
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