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Dienstag, 8. August 2017

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Was mich unentwegt irritiert, belästigt, belastet (obwohl ich es besser weiß, obwohl ich mir das bessere, antikatholische Wissen immer wieder vorhalte): Glaube und Liebe im reservativen Sinne kann man nicht einüben, sie können nicht zur guten Gewohnheit werden. Sie sind eben keine Tugenden, in denen man heimisch werden könnte. Sie sind vielmehr unausgesetzte Erinnerung daran, sich im Weltwirklichen an nichts zu gewöhnen, in nichts heimisch zu werden.
Glaube und Liebe im reservativen Sinne richten sich damit gegen unsere religiösen und moralischen Bedürfnisse, gegen alle Bedürfnisse des Ankommens in etwas Weltwirklichem überhaupt. Paulus wählt dafür die treffende Metapher des Kampfes (1 Kor 9,25–27). Selig sind gerade nicht die religiös und moralisch Tugendhaften. Selig sind vielmehr jene, die sich aller Dinge enthalten, die sich schinden und ihr eigenes Selbst bezwingen, die auf diese Weise darum ringen, dass ihr Glaube und ihre Liebe weltwirklich relevant und wirksam werden. Die paulinische Metapher des Kampfes sagt damit nichts anderes als die jesuanische Metapher der Nachfolge (Lk 9, 23–25).

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