Eine bissige Variante der Protestantismus-Kapitalismus-These: Das Christentum ist der Versuch, die an sich zwecklose Frist zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft des Christus mit Zweck zu füllen. Gerade auch die protestantische Erscheinungsform des Christentums begreift die Frist als Gnadenfrist, in der der Zweck gesetzt ist, die Zahl der Heiligen zu vervollständigen.
Vor diesem Hintergrund ließe sich die These aufstellen, dass es einem nicht unerheblichen Teil des Christentums immer schon bloß um Zahlen ging. Und je mehr die Zahlen – wie etwa im calvinistischen Christentum – der menschlichen Verfügbarkeit entzogen sind, desto mehr lösen sich die Zahlen vom ersten, religiösen Zweck und werden zum säkularen Selbstzweck.
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