Dienstag, 22. August 2023
970
Der freiheitliche säkulare Rechtsstaat ist weltanschaulich nicht neutral. Der theoretische Grund, der diesen Staat trägt und den teilen muss, wer diesen Staat positiv mittragen will, setzt eine spezifische Weltanschauung voraus. Auch muss der moderne Rechtsstaat an seinen Grenzen weltanschaulich ausschließen. Unter seinem Dach finden hier allein noch jene Weltanschauungen Raum, die andere Weltanschauungen und ihre Praxis zumindest neben sich dulden können, die zugleich ihre eigene weltanschaulich geforderte Praxis auf das einzuschränken fähig und bereit sind, was der Rechtsstaat um seiner selbst Willen noch zulassen kann.
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