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Dienstag, 1. November 2022

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Wer annimmt, dass Geschlecht und geschlechtliche Identität in ihrem Sosein vor allem kulturell und sozial vorgeprägt sind, der muss zugleich annehmen, dass die gegenwärtig heranwachsende Offenheit von Geschlecht und geschlechtlicher Identität auch nicht viel mehr ist als ein Symptom für kulturelle und soziale Umprägungen. Hier wird also nicht etwa ein neuer Freiraum geschaffen für eine bislang kulturell und sozial unterdrückte Natur. Hier wird lediglich durch kulturelle und soziale Umkonstruktion Bestimmtheit durch Unbestimmtheit ersetzt. Ob wir diese Umkonstruktion und ihre Folgen kulturell und sozial dauerhaft wollen können, das gilt es zumindest zu beobachten und zu bedenken.


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