Derzeit mühe ich mich darum, meinem 83jährigen Vater die Bedienung des neuen smarten TV-Gerätes mit Hilfe einer smarten Fernbedienung verständlich zu machen – einem haptisch veranlagten Menschen, der es als Handwerker lebenslänglich mit Kräften und Bewegungen in realen Räumen zu tun hatte. Die in diesen Räumen eingeprägten Wahrnehmungen und Interpretationen erweisen sich nun als kaum zu überwindende Hürde. Meinem Vater fehlt schlechtweg der Zugang zu einer Wirklichkeit, die ihm zumutet, sich beim Blick auf einen Bildpunkt einen Raum vorzustellen, den es nicht gibt und hier mit Kräften und Bewegungen umzugehen, die nicht real sind. Für mich noch einmal eine geradezu wehmütig stimmende Erinnerung daran, wie dürftig das ist, was uns mittlerweile als virtuelle Lebenswelt bannt und was wir irrsinnigerweise als Wirklichkeit wahrnehmen und bezeichnen.
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