Gerade auch die Wirklichkeitsbezeichnungen, die Begriffe Heranwachsender sind daher um Erstmaligkeit und um Einzigartigkeit bemüht. Die Sprache der Pubertät ist immer eine verzerrende und eskalierende, eine um Überbietung bemühte Sprache.
Wenn ich es richtig wahrnehme, so scheint die pubertäre Sprache gegenwärtig eine generationsübergreifende Ausbreitung, damit zugleich eine gewisse kulturelle Verfestigung zu erfahren. Selbst die Alten verfallen mittlerweile einer Art pubertärer kultureller Praxis. In einer sprachlich sich manifestierenden Illusion der Erstmaligkeit und Einzigartigkeit verlieren wir dabei vor allem dies: Relation, Differenzierung, Demut (siehe auch Nr. 371).
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