Liebe, wie ich sie durch die Interpretation der Ungültigkeit alles Gültigen hindurch begreife, kennt keine Gründe. Darin gleicht Sie der Entscheidung. Jedoch: Unsere Gültigkeitsnatur verlangt danach, mit Gründen geliebt (oder gehasst) zu werden. Wir wünschen, dass der Andere sich mit Gründen für (oder gegen) uns entscheidet. Und als Gültigkeitsnaturen sind wir – bewusst oder unbewusst – ununterbrochen damit beschäftigt, diese Gründe zu liefern.
Für das, was ich Liebe nenne, bedeutet dies: So, also grundlos, will niemand geliebt werden. So will sich niemand lieben lassen. Und: Dass und wie ich liebe, dass und wie und für wen ich mich entscheide, kann immer nur irritieren, kann immer nur auf Unverständnis stoßen (siehe auch Nr. 252).
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