Was dem entgegen steht: Menschen dieser Beschaffenheit sind selten. Und: Nahezu alle politischen Auslesesysteme, die wir etabliert haben, spülen Menschen auf politische oder politisch relevante Positionen, die anders beschaffen sind. Menschen, die so beschaffen sind, dass sie möglichst perfekt den Mechanismen des politischen Systems entsprechend funktionieren.
Sonntag, 24. November 2019
551
Vermehrt denke ich derzeit darüber nach, wie Menschen sein, wie sie beschaffen, wozu Menschen in der Lage sein müssen, die unter gegenwärtigen Bedingungen politische oder politisch relevante Positionen besetzen. Zweifellos brauchen wir hier mehr denn je Menschen der Entscheidung und Tat. Letztlich zählt gerade auch politisch nur dies: die Tat. Dringender denn je brauchen wir jedoch in politischen oder politisch relevanten Positionen Menschen, deren Entscheidung und Tat ein Warten ist. Wir brauchen Menschen, deren Entscheidungen und Taten nicht bloß Funktionen ihrer selbst oder des politischen Systems sind. Wir brauchen politische Menschen, die fähig sind, zu sich selbst und zu den Funktionen des politischen Systems innerlich (interpretatorisch) auf maximale Distanz zu gehen, aus dieser Distanz heraus zu entscheiden – und dann das und nur das zu tun, was Not tut, alles andere jedoch zu lassen. Wir brauchen Menschen der politischen Entscheidung und Tat, die sich allem, was nicht Not tut, kraftvoll verweigern können.
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