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Sonntag, 17. September 2023

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Vergangenen Freitag: Besuch der Invictus Games in Düsseldorf. Derartige Veranstaltungen empfinde ich als bedrückend. Einerseits ist es erstaunlich, wie tapfer sich vom Krieg versehrte Menschen neue Räume der Präsenz und Repräsentation erschließen. Andererseits ist es erschütternd, dass dies lediglich auf dem Wege der Kompensation möglich ist. Dass dabei erneut gerade jenen Mächten vertraut wird, die doch eben in jenen Abgrund gestürzt haben, aus dem man sich nun herauszukämpfen versucht. Dies anschauend, nehme ich die Spannung zwischen dem, was ich als Soldat repräsentieren, was ich zugleich denkend dekonstruieren muss, besonders deutlich wahr.

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Eine bissige Variante der Protestantismus-Kapitalismus-These: Das Christentum ist der Versuch, die an sich zwecklose Frist zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft des Christus mit Zweck zu füllen. Gerade auch die protestantische Erscheinungsform des Christentums begreift die Frist als Gnadenfrist, in der der Zweck gesetzt ist, die Zahl der Heiligen zu vervollständigen.
Vor diesem Hintergrund ließe sich die These aufstellen, dass es einem nicht unerheblichen Teil des Christentums immer schon bloß um Zahlen ging. Und je mehr die Zahlen – wie etwa im calvinistischen Christentum – der menschlichen Verfügbarkeit entzogen sind, desto mehr lösen sich die Zahlen vom ersten, religiösen Zweck und werden zum säkularen Selbstzweck.